Abi-Endspurt für Luthando!

Corona-Rückschläge bei Valerie und Botlhale

„Ich werde gerade von Klausuren überschwemmt!“, seufzt Luthando in seiner letzten Sprachnachricht. Und klingt dabei richtig erschöpft. Er steckt mitten in der letzten Prüfungsphase vor dem Abitur – und die geht über mehrere Wochen und ist richtig knackig. Luthando strengt sich sehr an, die pandemiebedingten Schulausfälle wettzumachen. Aber das ist ganz schön hart . Dabei hat er noch Glück, dank Ukuthanda auf einer richtig guten Schule zu sein. Neuste Untersuchungen zeigen, dass die südafrikanischen Schülerinnen und Schüler im Schnitt nur zwischen einem Viertel und der Hälfte ihres eigentlichen Lernpensums vom letzten Jahr geschafft haben. Man mag sich gar nicht vorstellen, was das für die Zukunft dieser Kinder bedeutet, in einem Land, das gerade in die Rekordarbeitslosigkeit schlittert.

„Ich werde gerade von Klausuren überschwemmt!“

Luthando

Luthando während der letzten Klausurphase

Mittlerweile wohnt Luthando bei den Großeltern seines besten Schulfreundes Tshiamo. Dort hat er Familienanschluss und findet die Ruhe zu lernen – was in dem einfachen und sehr lebhaften Haus seiner Tante in Soweto kaum möglich wäre. Die beiden liefern sich gerade einen Wettbewerb, wer die besseren Noten bekommt. Außerdem schmeckt das Essen und die Oma ist sehr nett. Trotzdem gibt es täglich neue Herausforderungen: „Gerade haben wir jeden Tag Load Shedding (geplante Stromabschaltungen, weil die Kapazitäten nicht ausreichen). Außerdem habe ich hier keinen richtigen Internetanschluss und muss teure Datenpakete fürs Handy kaufen, über das ich dann mit meinem Laptop ins Netz kann.“

Dafür hat er den Abiball schon in der Tasche. Der ist in Südafrika total wichtig und wird ähnlich glamourös gefeiert wie in den USA. Die Feier stieg grade noch rechtzeitig, bevor die Delta-Welle kam. Mit allem drum und dran – samt obligatorischer Fototapete. Luthandos „Date“ – seine Freundin Zothani – kennt er noch vom McAuley House, wo auch unsere beiden anderen Bildungspatenkinder zur Schule gehen.

Für Valerie und Botlhale hatte die Deltawelle in Südafrika zu Beginn des Winters einige negative Folgen: Die Schulen mussten wieder schließen, die Mädchen von McAuley House waren knapp 2 Monate zuhause. Und das heißt immer: Online-Schulstunden, die mit teuren Datenpaketen bezahlt werden müssen. Immerhin haben sie dank Ukuthanda jetzt zumindest mobile Geräte, die sie nutzen können. 

Valerie

Ihr Schulleiter ist sehr angetan von der Entwicklung von Valerie und Botlhale. Sie hätten sich toll gemacht, ihre Noten seien super. Und es sei spürbar, dass zuhause zumindest der Druck weg sei, die Schulgebühren zusammenkratzen zu müssen. Botlhale Mutter konnte sich so sogar ein günstiges Auto kaufen, mit dem sie ihre Tochter sicher zur Schule bringen kann.

Botlhale und ihre Mutter

Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Wir reisen Ende Oktober – so Corona es zulässt – endlich nach Südafrika! Dort treffen wir nach über drei Jahren Luthando wieder und sehen Botlhale und Valerie zum ersten Mal von Angesicht zu Angesicht! Marie von der T+H Hoene Stiftung und ihr Mann Marcus sind auch dabei. Wir freuen uns wahnsinnig und werden Euch bald von unserem Treffen berichten!

Bis dahin – bleibt gesund und fröhlich!

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